Basis: Giordano Bruno GB, ausgewählt und vorgestellt
von Elisabeth von Samsonow in "Philosophie
jetzt!", herausgegeben von Peter Sloterdijk,
Deutscher Taschenbuchverlag, München 1999, ISBN
3-423-30690-4
"Über das Unendliche, das Universum und die
Welten"
(Meine Antithesen sind farbig
abgesetzt. Arcus.) UNSINN des GB (Giordano
Bruno) ist jeweils:
GB: Die Linien (Geodäten) des Universums seien
geradlinig in das metrische Unendliche ausgerichtet. Arcus:
Die universalen Linien sind
in sich selbst gekrümmt, so dass das Universum eine
geschlossene Kugel bildet, die einem Schwarzen Loch
gleicht.
GB: Es gäbe kein Gebiet außerhalb des Universums. Arcus:
Das Gebiet außerhalb des Universums ist mit unseren
experimentellen Mitteln nicht ergründbar, da unser
Koordinatensystem in sich geschlossen ist. Es ist
das Reich des Schöpfers, das nicht aus unserer Art von
Materie besteht, sondern aus wahrem Stoff, der die
Grundlage der Schöpfung für Materie und Seele bildet.
GB: Die Begrenztheit der Sinne wäre die Ursache dafür,
das Unendliche nicht wahrnehmen zu können. Arcus:
Man kann manches nicht wahrnehmen. Trotzdem bedient man
sich dann einer Art von Zeichnung, mit der die Phantasie
ergänzt wird - das sind die phantasievollen Gebäude
der Mathematik.
GB: Bruno schlussfolgert, wenn außerhalb der Welt
keine Materie unseres Verständnisses wäre, das dann
dort nichts wäre und das Nichts wäre als Gegenstand
der philosophischen Absurdität zu behandeln. Arcus:
Dort liegen andere Reiche, die anderen Gesetzen
gehorchen. Nicht-Materie ist nicht absurd! Vorstufe von
Materie als Nicht-Materie ist nicht absurd!
GB: Aristoteles
war Einstein schon voraus, indem er die gekrümmte Welt
sah als in sich selbst geschlossen. Bruno
zweifelte das an, indem er den Fehler machte, nämlich
allein seine Sinne für diese Entscheidung zu nutzen. Arcus:
Eine in sich selbst geschlossene Welt ist ein Schwarzes
Loch. Jede Bewegung führt auf eine Krümmung. Die
metrische längste Krümmung in der Form des Bogens von
17,6 Milliarden Lichtjahren schließt das Universum ab.
Das kann man einfach nicht sehen! Das kann man nicht
messen. Das muss man dem komplexen Weltmodell entnehmen,
dessen Eckpfeiler richtig sind.
GB: Unsere Welt befände sich in Auswertung von
Aristoteles nach Bruno im Nichts. Arcus:
Wenn man die Außenwelt nicht von der Innenwelt her
gesetzlich und physikalisch beschreiben kann, so ist sie
für die Bewohner der Welt keine Materie. Ist aber keine
Materie einfach "nichts". Nichts, was wir hier
kennen, nichts, was hier geschieht. Aber etwas anderes,
als das, was wir hier kennen, andere Geschehnisse, als
sie unsere Gesetze zulassen! Also ist das primitiv
bedachte Nichts doch etwas, nämlich etwas Anderes!
GB: Bruno
kann die Räume nicht trennen, da ihm die vierte
Dimension in der Erkenntnis fehlt. Er glaubt
deshalb überzeugen zu müssen, dass der Raum an sich
unendlich sei, so das Universum, und in diesem
Universums-Raum gäbe es unendlich viele Welten, wobei
er wohl mit Welten unsere Erdenwelten gemeint haben
wird. Arcus: Für Bruno ist es
unvorstellbar, dass ein Raum vollständig begrenzt sein
könnte und dass er sich durch die Geschlossenheit
seines Koordinatensystems vollständig von anderen Räumen
anderer Gesetze trennen lassen könnte, wodurch er
endlich werden würde. Es ist außerdem ein
mathematischer Fehler, wenn das Weltall unendlich
ausgedehnt wäre, dann wäre jede Dimension selbst
unendlich, so auch das Meter, das Millimeter usw. Wir
aber wissen, dass die Dimensionen und Maße immer
endliche Abbildungen ergeben (siehe x).
GB: Bruno meint, das Universum wäre vollkommen,
indem die Dinge des Universums vollkommen wären. Arcus:
Das ist falsch. Alle Dinge im Universum sind
unvollkommen und vergänglich, wenn sie sich
zusammensetzen durch Kombinationen aus den stabilen
Teilchen. Allein die vier stabilen Teilchen sowie das
Teilchen Universum sind vollkommen, weil sie absolut
stabil sind, wobei wir nicht einmal wissen, ob sie nicht
vielleicht von außen Unterstützung erfahren, damit die
Stabilität als solche erscheint und erhalten bleibt.
GB: Bruno setzt das vermeintliche Nichts mit Leere
und keinem Ort gleich. Das sei dann das Erklärungsproblem
für ein endliches Universum, das sich nirgends befände.
Arcus: Was aber hindert uns daran,
zu erklären, dass dahinter eine ANDERE Art von Welt
liegt, deren Aufbau wir mit den Gesetzen UNSERER Art von
Welt nicht erklären können. Mit Phantasie hindert uns
niemand daran, zu meinen, die Welt läge in der Hand
Gottes. Ist denn Ignoranz besser als Phantasie? Müssen
wir das Außen ignorieren und mit ihm Gott, damit wir
uns einfacher auf das Innen konzentrieren können? Nein.
Die einen Menschen wollen weiter über Dinge
philosophieren, die sie niemals nachweisen werden, weil
sie im Außen liegen. Andere werden einsehen, dass sie
das Außen nicht erklären können. Sie werden sich auf
das Innen beziehen. Dabei können sie die Existenz des
Außen annehmen oder ignorieren. Das hat keinerlei
Einfluss auf das Außen. Es ist eine rein menschliche
Eigenschaft, etwas zu glauben oder nicht. Dürfen wir
eigentlich Glauben verbieten, Glauben ignorieren? Fängt
nicht jede Erfindung mit Glauben an? Glaubt man nicht an
sich selbst ohne experimentelle Gewissheit? Glaube ist
doch allgegenwärtig als ein Zustand, der nicht religiös
ist. Religiöser Glaube ist doch nur ein Sonderzustand
von Glaube. Die ganze innere Wahrheit in einem Kopf hängt
größtenteils von Glaubenszuständen ab.
GB: Bruno lässt seine Ideen als PHILOTHEO sagen, das
Universum wäre "insgesamt unendlich, weil
es weder Rand, noch Grenze, noch Oberfläche" hätte.
Arcus: Absoluter Irrtum! Indem das
Universum ein Schwarzes Loch ist, hat es einen Radius,
einen Umfang, eine Oberfläche und eine Grenze sowie
auch einen Rand. Allerdings kann ein Irdischer mit
seinem Raumschiff die extrem große Kraft, die ca. zehn
hoch 40 Newton erreicht, nicht überwinden, um den Rand,
die Grenze oder die Oberfläche zu überwinden! Daraus
stellt sich für mich die Frage: Wie können heutige
Wissenschaftler mit der Kenntnis von der Einsteinschen
Raumkrümmung noch Brunos phantastischen Ideen folgen,
die keinerlei wissenschaftlichen Anhaltspunkten mehr
entsprechen, weil sie denen damals nicht folgen konnten?
GB: Dann sagt er, das Universum sei "nicht allumfassend
unendlich, weil jeder Teil, den wir ihm entnehmen können
...endlich ist." Arcus: Diese
Unendlichkeit-Endlichkeit-Debatte ist der
Kardinalfehler, dem alle Wissenschaftler bis heute
kritiklos hintergelaufen sind. Wenn das Universum
metrisch (weil von Rand, Grenze und Oberfläche die Rede
ist) unendlich wäre, so wäre jede x-beliebige innere
Größe selbst unendlich, da mathematisch definiert ist:
Unendlich geteilt durch eine Zahl ist Unendlich!! Der
philosophische Gedanke Brunos ist in diesem Punkte
absolut abwegig und unhaltbar. Er wird aber bis heute
von sogenannten Wissenschaftlern akzeptiert und
verbreitet.
GB: Bruno hält die universale Kausalität für
unendlich. Arcus: Im geschlossenen
Universum ist nachgerade die endliche Zahl aller Dinge
eine Bedingung dafür, dass die Kausalität sich auf die
endlichen Dinge beziehen muss, sie also keine Freiheit
hat, irgendetwas entstehen zu lassen, sondern den Zwang,
Gottgewolltes entstehen zu lassen. Diese Art von
eingeschlossener Kausalität ist ein Programm wie in
einem Computer. Nur Willkür kann das Programm so
nutzen, dass es zufälligen Veränderungen folgend die
Kausalität in die Zukunft hinein öffnet. Wer aber kann
in einem geschlossenen Programm Willkür erzeugen, wenn
nicht ein internes Wesen, dass diese Fähigkeit
programmiert bekommt? Gäbe es das Wesen der Willkür
nicht, würde das Programm ewig gleich ablaufen von
Start bis Ende und dessen Wiederholungen. Bruno konnte
nicht wissen, dass die Welt schwingt und damit in
Wiederholungen abläuft. Nur Lebewesen, deren
Widerspiegelungsfähigkeit die Willkür hervorbringt,
insbesondere die Menschen, sind in der Lage, das
Programm zu ändern und damit im geringfügigsten Maße
die Kausalität zu beeinflussen. Jedoch besteht die Welt
nicht aus Kausalität, sondern aus Vernetzungen und
Unstetigkeitsstellen. Die Vernetzung des Endlichen führt
zum Trägheitseffekt. Wohl hat jede Änderung der
Vernetzung ihren Einfluss auf das ganze Netz. Dieses
besteht jedoch nicht aus extrem kleinen Körpern,
sondern aus hierarchischen Strukturen, deren Bestand
sich von der Änderung einer Minimalgröße nicht verändern
lässt. Also: es ist im Gleichnis unerheblich, ob der
Makrokörper Mensch eine Blaubeere oder eine Erdbeere
gegessen hat. Das verändert ihn nicht nachhaltig. Der
Übergang von Kosmos zu Kosmos verläuft unstetig, weil
das Koordinatensystem nicht kontinuierlich aus allem
hervorgeht. In der Hierarchie hat nur der Übergeordnete
ein allumfassendes Koordinatensystem. Das Element, z. B.
das Proton, hat innen ein eigenes geschlossenes
Koordinatensystem, sonst wäre es nicht scheinbar
ewiglich stabil wie auch das Elektron. Schütteln wir
einen Sack voller Protonen und Elektronen durch, so verändert
sich kein einziges dieser Teilchen in seinem Inneren
nachhaltig, so dass es ein anderes Teilchen oder
instabil werden würde! Selbst dann, wenn man ein Proton
destabilisiert durch Kernprozesse, so zerfällt es
wieder zurück zu sich selbst und zu der ursprünglichen
Energie.
Arcus: Die
Bewegungen der Gestirne als Rotationssysteme hat Bruno
richtig verstanden. Vielleicht musste er so
dramatisieren, das Universum als unendlich zu erklären,
sonst hätte er keinerlei Gründe aufführen können,
unserer Erdenwelt das Dasein als Mittelpunkt zu nehmen.
Arcus: Bruno
verstand auch das Umwandeln der Dinge, so wie es das
Leben macht, als richtig. Gerade meine
Protokosmen-Entdeckung bestätigt das Prinzip des
universalen Lebens. Jedoch sind diese Verwandlungen
nicht unendlich und nicht unerschöpflich.
Arcus: Ich kann auch in einer
endlichen Universumskugel feststellen, dass die
Informationen in Form von Licht und Kräften diesen Körper
nicht verlassen können und folglich in ihm kreisen oder
umlaufen müssen. Deshalb gelten überall die gleichen
Gesetze und wir sehen überall die Entwicklung, welche
diesen Gesetzen folgt. Wir sehen aber nicht überall das
Gleiche! Im Zentrum des Universums liegt ein riesiges
Schwarzes Loch als Rest des Small Bang. Auf ihm lagern
die kalten Gase des homogenen Small Bang. Darüber
liegen die ersten größeren Ansammlungen von Materie
als Sterne und kleine Galaxien nahezu in homogener Form
eng beieinander. Darüber ist der Raum gestreckter, ehe
sich größere Galaxien in immer größeren Abständen
voneinander anlagern. Der Raum scheint, dünner geworden
zu sein. Das nennen heutige Beobachter die Inflation und
ziehen daraus falsche Schlüsse. Darüber bilden die
Galaxien selbst Systeme in Form von Galaxienhaufen,
deren Abstände immer größer voneinander werden, je höher
man dem Rande des Universums kommt oder, je mehr man
sich vom Zentrum entfernt. Der Rand des Universums ist
ein Bereich, der von der Gravitation aller Massen
zusammengehalten wird und welcher die Massen zwingt, in
ihrer Bewegung nicht über eine vorbestimmte Oberfläche
hinauszufliegen. Die Massen stoppen und kehren sehr
langsam um. Nur ihre Strahlungen, ihre Energien können
noch einmal über diesen Rand hinaus bewegt sein bis auf
das Doppelte des Randradius. Dort krümmen die
Strahlungen zur Umkehr, wie auch die inneren Strahlungen
umkehren. Zurückkehrende Strahlungen brennen das dort
inzwischen seine Zeit erlebende Objekt zurück zu einem
Schwarzen Loch, das nun auf einer Bogenbahn zum Zentrum
des Universums fällt. Nach und nach fallen so alle
diese Protokosmen mit nahezu Lichtgeschwindigkeit zurück
zum Zentrum, wo der erste und letzte Protokosmos darauf
wartet, mit all den anderen Protokosmen vereint zu
werden und zu kontrahieren. Nach seiner Kontraktion auf
sein Minimum expandiert er, wirft den Small Bang aus
(unzählige Miniatur-Protokosmen, welche den Zustand der
Homogenität verursachen und den Schein vom Urknall
geben). Auf dessen Oberfläche fliegen die anderen
Protokosmen, welche jetzt von der Strahlung beschleunigt
werden und die Schein-Inflation des Weltalls bilden.
Arcus: Das alles konnte Bruno
nicht wissen und nicht erfassen, weshalb sein wildes
Philosophieren zum großen Teil den Eindruck
hinterlässt, dass er einfach nicht weiterkam, weil ihm
dafür die Fakten fehlten. Insofern ist der größte
Teil seiner Darstellungen einfach und schlicht falsch.
Ich hätte ihn niemals rehabilitiert!
Arcus am 15. Februar 2005, Änderungen
in 2007 und 2013
Meine Seite: www.arcusuniverse.com
mit meiner Einheitlichen Feld-Theorie namens IOT,
Ideal-Oszillator-Theorie
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